Schon wieder ein Sonnentag. Aber was für einer! Und der Wind ist weg. Wow, der Tag hat Potential.
Okay, um sieben muss er deshalb trotzdem noch nicht beginnen, aber die Freude bleibt. Zwei Stunden später weckt Sam mich mit Kaffee - und mir fällt das Wetterchen wieder ein. Die Sonne sickert warm und strahlend durch die weißen Gardinen über meinem Bett. Ja, Sommer :o)
Das Wachwerden und Aufstehen fällt jetzt leicht. Schnell ins Bad und dann nach Gudhjem zum Brötchen holen.
Wir frühstücken im Garten mit den Füßen im Gras. Ist das herrlich. Wer hätte es für möglich gehalten, dass wir das in diesem Jahr noch ein letztes Mal würden machen können.
Der weitere Tagesplan ist klar und war längst besprochen: Wird Freitag das Wetter gut, fahren wir nach Dueodde. Der Ort mit dem unaussprechlichen Namen und dem Strand, an dem der feinste, weichste, weißeste Sand Nordeuropas unsere Füße streicheln soll.
Von Melsted, unserem Heimatdorf hier auf der Insel, nehmen wir uns vor, einfach immer an der Küste entlag gen Süden zu fahren. Links das Meer und los - über Svaneke, Arsdale und Nexø fahren wir in den viel flacheren Süden Bornholms.
Kurz vor Svaneke verkauft ein älterer Herr alte Holzstühle jeglicher Art in seinem Torbogen und in Nexø ist gerade ein sehr übersichtlicher Flohmarkt am Straßenrand. Klar, dass ich da halten muss. Armer Sam, will zum Strand, lässt sich aber überreden :o)
Je weiter wir gen Süden kommen, desto mehr sieht Bornholm aus wie das Dänemark, was mir vertraut ist. Ich bin erstaunt, dass mir das so auffällt. Irgendwann läuft die Straße in einen Kiefernwald und endet bei einem großen Parkplatz. Auto geparkt, Strandtasche gepackt und geschultert geht es ein ganzes Stück über einen Holzplankenpfad durch Kiefernwald, Moos, Dünen und sogar Moor. Als wir das Moorstück überqueren, halte ich nicht nur das iPhone besonders gut fest, mit dem ich fotografiere, sondern denke auch grinsend an die Kuhstrandbrücke von Hejsager. Dänemark 1975 zwinkert Dänemark 2011 zu. Schön.
Am Strand errichten wir unser Lager zwischen dem Schilfgras in den Dünen. Ostsee? Diese Art von Strand kommt mir nordseeig vor. Wie auch immer. Sam galoppiert in Badebüx auf die Wellen zu. Aber hier windgeschützt ist es auch wirklich warm. Der Kontrast von uns, so leicht bekleidet sonnenanbetend, zu so manchem Spaziergänger an der Wasserkante, der schon mit wollenem Schal und Handschuhen daherkommt, ist gewöhnungsbedürftig. Vermutlich denkt jeder, der andere spinnt.
Auf dem Heimweg gibt es das erste dänische Hot Dog des Urlaubs am Hafen von Svaneke, Die Abendsonne malt alles gold an und wir sind strandtagsbeseelt.
Ich sag' mal, Bornholm ist nicht von schlechten Eltern!
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